Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf

Wer ein Auto kaufen will, für den sind Gebrauchtwagen eine günstige Alternative. Ein gepflegtes Fahrzeug, das bereits ein paar Jahre alt ist, kann ebenso viel Fahrfreude bereiten wie ein Neuwagen. Dieses allerdings nur, wenn der Käufer es kritisch in Augenschein nimmt und Reifen, Bremsen, Stoßdämpfer und alles andere vor dem Kauf gründlich checkt.

Der aussagekräftigste Faktor für den Verschleiß eines Autos ist der Kilometerstand. Genau deswegen werden die Tachostände bei Gebrauchtwagen häufig manipuliert. Die Polizei schätzt, dass das bei etwa einem Drittel der Fahrzeuge der Fall ist. Es ist schwer, dem Verkäufer diese Manipulation nachzuweisen. Doch der Gesamteindruck gibt Hinweise auf das tatsächliche Alter des Wagens. Scheint die Innenausstattung abgenutzt, ist das Polster des Fahrersitzes durchgesessen oder sogar zerschlissen, dann ist Skepsis angebracht.

Aussagekräftige Stoßdämpfer

Sehr aussagekräftig ist immer ein Blick unter die Bodenmatten. Auch der Abnutzungsgrad der Lackierung, der Scheiben sowie der der Stoßstangen hilft, das tatsächliche Alter des Autos zu erkennen. Auch die Stoßdämpfer sind aussagefreudig: Indem man sich in Höhe der Vorderreifen mit dem ganzen Körpergewicht auf die Motorhaube stützt, kann man deren Stärke prüfen. Ein Unterschied zwischen rechts und links deutet auf Defekte hin. Beim obligatorischen Blick unter die Motorhaube sollte der Autointeressent auf ölverschmierte Teile achten und sich auch das Öl selbst sowie das Kühlwasser anschauen. Wenn der Motorblock wie frisch geputzt aussieht, kann das auf kürzlich beseitigte Ölflecken von einer undichten Stelle hindeuten. Jetzt folgt ein Blick unter das Fahrzeug. Hierbei verrät der Zustand jeder Feder, jedem Stoßdämpfer sowie dem Auspuff Weiteres über die Geschichte des Wagens.

Spurensuche bei der Karosserie

Bei rostigen Stellen oder Lecks ist Vorsicht geboten. Der Autobastler, der sich auskennt, handelt den Preis runter und besorgt sich später selber neue Stoßdämpfer, alle anderen sollten den Wagen besser in einer Kfz-Werkstatt begutachten lassen. Weitere wertvolle Auskünfte gibt die Karosserie. Besonders aufschlussreich ist ein kritischer Blick in die Ecken und Winkel, die kein Putzlappen erreicht. Der Verschmutzungsgrad deutet auf das Fahrzeugalter hin. Oft hat sich an besonders unzugänglichen Stellen sogar schon Rost gebildet.

Unfallwagen erkennen

Jeder Unfall hinterlässt am Fahrzeug Spuren. Denn die großen Kräfte, die bei einem Aufprall entstehen, verziehen unweigerlich den Rahmen. Ein verzogener Rahmen ist an den sogenannten Spaltmaßen zu erkennen. Unter den Spaltmaßen versteht der Autoexperte die Breite der Spalten zwischen den einzelnen Teilen der äußeren Karosserie. Gibt es hier zwischen linker und rechter Autohälfte Abweichungen von nur einem halben Millimeter, dann hat man es mit einem Unfallwagen zu tun und nimmt also besser Abstand vom Kauf.